: Die erste Wahl: „Wählen ist für mich eher Pflicht als Recht, nichts, auf das ich mich total freue.“
Beatrice Klein (21), Amerikanistik-Studentin aus Berlin
Tag und Nacht an die erste Wahl denken tue ich nun nicht gerade. Wählen ist für mich eher Pflicht als Recht, nichts, auf das ich mich total freue. Ich bin total unsicher, was das Richtige ist, aber die FDP und Stoiber stehen nicht zur Debatte. Zu meinem Freund hab ich gesagt: Wenn du die wählst, dann verlass ich dich. Vor allem hat mich die Einwanderungsdebatte geärgert, in punkto Liberalität hat Deutschland ziemlich was aufzuholen. Ich bin aber nicht sehr politisch, bisher bin ich nur für den Erhalt von jetzt auf die Straße gegangen.
Eva Kosak (18), Abiturientin aus Wusterwitz
Ein bisschen aufgeregt sollte ich schon sein, oder? Bin ich aber gar nicht, komisch eigentlich. Ich wähle auf jeden Fall, ich weiß auch schon was, nämlich die PDS. Weil Kommunismus für mich eine wünschenswerte Gesellschaftsordnung ist. Ich versuche, viel vom politischen Geschehen mitzukriegen. Die meisten in meinem Alter sind ziemliche Politikmuffel. Ich finde, wer immer meckert, sollte zunächst mal wenigstens wählen gehen. Von Politikern fühl ich mich als junger Mensch allerdings auch nicht ernst genommen.
Sabine Kuhnert (19), Praktikantin am Hansa-Theater, Berlin
Der 22. September ist nicht extra aufregend, nur weil ich wählen darf. Ich bin aber schon sehr gespannt, wie es ausgeht und fürchte ja fast, dass es Stoiber wird. Wenn Merkel kandidiert hätte, dann hätte ich vielleicht sogar auch CDU gewählt. Aber Stoiber ist mir suspekt, viel zu weit rechts und nicht gut für den Osten. Ich bin nicht allzu politisch, wichtig ist, was mir nahe ist: Musik, Theater, ein ausgewogenes Privatleben. Gerade im Kulturellen ist Politik aber wichtig, in Berlin zeigt sich das ja auf niederschmetternde Weise.
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