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Die erste Wahl: „Wer sich viel mit Politik beschäftigt – und das tue ich –, wird leicht desillusioniert.“

Sebastian Schindler (19), Abiturient aus Siegertsbrunn

Die erste Wahl ist für mich höchstens die Wahl des kleineren Übels. Natürlich ist es auch ein Schritt ins Erwachsenenleben, man wird endlich ein vollwertiger Teil der Gesellschaft. Aber wer sich viel mit Politik beschäftigt – und das tue ich –, wird leicht desillusioniert. Das Krallen an die Macht und Populismus sind doch extrem weit verbreitet. Wenn man politisch etwas bewegen will, muss man sich anders engagieren, auch auf anderen Ebenen überzeugen. Denn Politik ist ein wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens.

Anne Landhäußer (19), Praktikantin Jugendmagazin aus Rheinstätten

Stoiber darf nicht an die Macht kommen! Das ist mein einziger Wunsch im Moment. Ich denke, dass sich auch Schröder immer mehr diesem Lager annähert, aber er ist auf jeden Fall das kleinere Übel. Mir ist durchaus bewusst, dass ich mit meiner einen Stimme nicht viel beeinflussen kann. Trotzdem ist es mir wichtig, jetzt zum ersten Mal mitbestimmen zu können. Denn Politik bestimmt unseren Alltag, schwebt als Rahmen über allem, ist das Instrument, das das Zusammenleben vieler verschiedener Individuen organisiert.

Peter Reinhart (20), Schüler aus Burgthann

Ich weiß ehrlich gesagt noch gar nicht, ob ich überhaupt zur Wahl gehe. Denn ich erhoffe mir eigentlich nichts, bin von der ganzen Politik frustriert. Denn ich finde überall – egal bei welcher Partei – Gründe, warum ich sie keinesfalls unterstützen kann. Alle großen Parteien machen meiner Meinung nach eklatante Fehler, haben viel zu festgefahrene Meinungen. Mich betrifft jetzt zum Beispiel die Diskussion um die Wehrpflicht. Da frage ich mich schon, warum es keine Wehrgerechtigkeit mehr gibt.

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