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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Namensvettern können zu einem Problem, einer Belastung, einem Knackpunkt werden. Oft werde ich, Meinhard Rohr, zum Beispiel mit Reinhard Mohr oder Reinhard Mohn verwechselt. Der eine ist Spiegel-Redakteur, der andere Bertelsmann-Chef, ich hingegen gehörte früher leider zu den Linken. Für jeden meiner montäglichen Kommentare zur Lage der Nation erhalte ich ein Honorar, ein Salär, einen Obolus. Jetzt aber hat die Honorarabteilung der taz die mir zustehenden 19,38 Euro an Reinhard Mohr überwiesen. Zum Glück nicht an Reinhard Mohn. Geld hat der Groß-, Schwer- und Stark-Industrielle genug. Wie es um Reinhard Mohr steht, weiß ich nicht, hungern, dürsten und knapsen wird er wohl nicht. Dafür sieht man ihn zu oft in Berlin-Mitte durch die Bars, Cafés und Restaurants flanieren, wo er mit der erfahrenen Nase des Feuilletonisten dem Zeitgeist ein Schnäppchen schlägt. Manchmal sogar ein Rad. Auf dem Laufsteg der Neuen Mitte. Wo jeder Spaß mindestens 19,38 Euro kostet.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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