piwik no script img

… und sonst?

Lauter Zahlen: Endlich wieder frische Hauptstädter! Zum ersten Mal seit 1994 hat das Statistische Landesamt im vergangenen Jahr wieder Zuwachs bei den gemeldeten Einwohnern registriert. Ende 2001 füllten exakt 3.388.434 Personen die Meldekarteien – 6.265 oder 0,2 Prozent mehr als zu Jahrtausendbeginn. Interessant: Nicht die Schwaben führten die Wanderungsbewegung gen Spree und Havel an, sondern Zuzügler aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Dagegen hat das Berliner Umland offensichtlich an Attraktivität eingebüßt. Nur 14.400 Metropolen- müde machten sich letztes Jahr auf den Weg in die Mark, 4.500 weniger als im Jahr 2000.

Über wachsende Bewerberzahlen freut sich die Humboldt-Universität. Suchten 2001 noch 11.000 Studierwillige ein Plätzchen im Prinz-Heinrich-Palais, sind es dieses Jahr bereits 13.900 Aspiranten. Und immer mehr müssen abgelehnt werden: Im Wintersemester, das am 14. Oktober beginnt, stehen nur 4.130 Anfängerplätze bereit. Als einen Hauptgrund für ihr Wunschziel Humboldt-Uni nennen viele Akademikernovizen selbstverständlich die Attraktivität des Universitätsstandorts.

Mehr als 20.000 Herzspezialisten – Ärzte, Pfleger, Techniker und Forscher – strömen vom 31. August bis zum 4. September auf das Messegelände unterm Funkturm. Heißeste Themen auf dem 24. Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie: neue Operationstechniken, bildgebende Verfahren und eine europaweite Erhebung zu Herz- erkrankungen.

Besonders scharfe Bilder gibt’s künftig in der Klinik für Strahlenheilkunde der Charité. 12 Tonnen wiegt ihr neuartiger Ganzkörper-Magnet-Resonanz-Tomograph, der ein doppelt so starkes Magnetfeld wie bisher übliche Geräte durch den Patienten schickt. Bezahlt hat den aus den USA importierten Koloss die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).

Böse Zahlen: Ganze 38,34 Millionen Euro, so die Gewerkschaft der Polizei (GdP), beträgt der Bundeszuschuss an die chronisch unterfinanzierte Hauptstadtpolizei. GdP-Landesvize Detlef Rieffenstahl fordert trotzdem noch mehr Bundesmittel für „hauptstadtbedingte zusätzliche Aufgaben“. Schließlich kämen lediglich 4,5 Millionen Euro Zuschuss wirklich im Polizeihaushalt an. Der Löwenanteil „versickere“ im Landeshaushalt. Die klassische Berliner Topografie eben: Sand und Sumpf liegen dicht beieinander.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen