Bosnien und Herzegowina: Literatur zum Einlesen

Weblinks, Bücher und Artikel zur Bosnien-Reise

Bild: Thomas Dimmers

INTERNET

Die „European Stability Initiative“ (ESI) analysiert seit 1999 die Entwicklung in Südosteuropa. Dort finden Sie einen Überblick über alle Bosnien-Berichte, auch in deutscher Sprache.

Das Balkan Investigative Reporting Network (BIRN) berichtet in englischer Sprache über die gesamte Balkan-Region, natürlich auch über Bosnien-Herzegowina.

Am zweiten Tag der Reise besuchen Sie das Tunnel-Museum, in dem die Geschichte der belagerten Stadt (1992-1995) erklärt wird. Der Fußgänger-Tunnel unter dem Flughafen diente als zur Flucht und Versorgung der Stadtbevölkerung.

 

In dem kleinen Ort Jablanica können Sie bei einer Tagesexkursion das Museum der Schlacht an der Neretva zwischen jugoslawischen Partisanen und deutschen Besatzern besuchen.

In Sarajevo lernen Sie das Sarajevski Otvoreni Centar (Sarajevo Open Centre) kennen, eine feministische zivilgesellschaftliche Einrichtung für die Rechte von Frauen und LGTBI (lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und Intersex-Menschen).

BÜCHER

Sachbücher

Erich Rathfelder: Schnittpunkt Sarajevo, Schiler-Verlag 2006, 2. Aufl. 2008, (Leseprobe hier) (Ulrich Fischer: "Ein faszinierendes Buch! Ich habe es gelesen wie einen Roman. Erich Rathfelder beschreibt die Dichte und Komplexität der jüngsten Geschichte von Bosnien und Herzegowina nicht nur außerordentlich kenntnisreich, sondern auch mit offensichtlicher Zuneigung und sehr viel persönlichem Engagement.") Ein Interview mit Erich Rathfelder zum Buch und zur Geschichte des Landes im Deutschlandradio Kultur vom 15. Juni 2006.

Erich Rathfelder, Carl Bethke (Hg): Bosnien im Fokus - die zweite politische Herausforderung des Christian Schwarz-Schilling, Hans-Schiler-Verlag, 2010. Aus unterschiedlichen Perspektiven reflektieren 22 Autoren und Gesprächspartner das Wirken von Christian Schwarz-Schilling in Bosnien und Herzegowina und die Entwicklungen und Veränderungsprozesse des Landes.

Holm Sundhaussen: Sarajevo. Die Geschichte einer Stadt. Böhlau Verlag 2014. Holm Sundhaussen war Professor für Südosteuropäische Geschichte an der FU Berlin.

Slavenka Drakulić: Keiner war dabei. Kriegsverbrechen auf dem Balkan vor Gericht. Zsolnay Verlag 2014 (Neuauflage)

Dževad Karahasan: Tagebuch der Aussiedlung. Essays. Wieser Verlag 1993. Der bosnische Autor schildert Szenen aus dem belagerten Sarajevo.

Belletristik

Gero Fischer/Milos Okuka (Hg.): Europa erlesen. Terra bosna. Wieser Verlag 2002, 29,99 €. Anthologie. Kurze Texte aus und über Bosnien, Prosa, Gedichte, Reisebeschreibungen.

Lettre International Heft 31: HOMMAGE À SARAJEVO (1995); mit Beiträgen von Marko Vesovic, Noel Malcom, Jean-Pierre Faye, Predrag Matvejevic, Jan Stage, Vlado Mrkic, Nenad Velickovic, Velibor Colic, Abdulah Sidran, Marusa Krese, Michael Ignatieff, Dubravko Lovrenovic, Jean Baudrillard, Dzevad Karahasan, Andreas Zumach, Juan Goytisolo, Susan Sontag und vielen anderen (www.lettre.de)

Saša Stanišic: Wie der Soldat das Grammofon repariert. Roman, Luchterhand Literaturverlag 2006. 19,99 €. Vom Bosnienkrieg der 1990er Jahre und wie sich die Menschen dadurch verändert haben, erzählt der autobiografisch gefärbte Roman des 1978 geborenen Autors, der selbst mit 14 Jahren aus dem bosnischen Visegrad nach Deutschland floh. Rezension von Helmut Böttiger in der SZ

Saša Stanišic: Herkunft. Luchterhand Literaturverlag 2019. 22,00 €. Roman mit autobiographischen Bezügen. Der Autor stammt aus Visegrad. Rezension von Fokke Joel in der taz

Ivo Andric: Die Brücke über die Drina - Eine Visegrader Chronik. Deutscher Taschenbuch Verlag 2013, 11,90 €. Die Chronik vom Bau der Brücke im 16. Jahrhundert bis zu ihrer Sprengung im Ersten Weltkrieg ist ein Epos über die Geschichte des Balkans. Ivo Andric (1892 - 1975), serbischer Schriftsteller bosnischer Herkunft, erhielt 1961 den Nobelpreis für Literatur. Eine Rezension von Dževad Karashan aus "Die Zeit"

Joe Sacco: Bosnien. Ed. Moderne 2010, 25 €. Graphic Novel über den Bosnien-Krieg am Beispiel der Stadt Gorazde.

Joe Sacco: Sarajevo. Ed. Moderne, 2015, 22 €. Graphic Novel

Reiseführer

Marko Plesnik: Bosnien und Herzegowina. Unterwegs zwischen Adria und Save. Trescher Verlag 2019. (7. aktual. Auflage)

Marko Plesnik: Sarajevo. Mit Ilidza, Butmir, Rakitnica-Schlucht und den Wintersportgebieten. Trescher Verlag 2019 (3. aktual. Auflage).

Barbetta, M./Bottini, O. u.a.: Little global cities. Sarajevo. Kerber Verlag 2014. (englisch, deutsch, bosnisch) Mit einem Stadtbuch der Reihe kann man fernab ausgetretener Touristenpfade besondere und unentdeckte Plätze, alte und neue Stadtteile entdecken und begegnet Bewohnern und Besuchern, die ihre eigenen Stadtgeschichten erzählen. Darüber hinaus laden Literaten, Fotografen und Künstler dazu ein, sich auf einem ausgedehnten Streifzug von den Besonderheiten ihrer Stadt in den Bann ziehen zu lassen.

Der online-Reiseführer „inyourpocket“ deckt mittlerweile fast ganz Europa ab. Es gibt ihn auch für verschiedene Orte in Bosnien und Herzegowina. Es gibt ihn nur auf Englisch.

ARTIKEL

Grenz-Erfahrungen. Christian Jakob schreibt in der taz vom 12. Februar 2020 über Gewalt gegen Flüchtlinge an der kroatisch-bosnischen Grenze, einer EU-Außengrenze. In hunderten Fällen berichten Flüchtlinge von Misshandlung und Gewalt an der Grenze in Kroatien. Alles Lügen, sagen dazu kroatische Behörden. 

Geschichte über Verrat. Die noch junge Regierung der bosnischen Hauptstadt wird gestürzt – zum Entsetzen der Bürger. Denn die fürchtet einen Rückfall in alte Zeiten. Taz-Artikel von Erich Rathfelder vom 21.12.2019

Nicht in Trauer vereint. 24 Jahre nach den Gräueltaten gedenken Bosnien und Herzegowina still der 8.000 Toten. Eine Ausnahme macht die serbische Teilrepublik Srpska, schreibt Erich Rathfelder in der taz vom 11. Juli 2019.

Der Deal mit dem Hass. Über 8.000 Menschen wurden 1995 in Srebrenica von serbischen Militärs ermordet. Unser Autor war nah dran. Glauben wollte man ihm erst nicht. Artikel von Erich Rathfelder in der taz vom 10.Juli 2015 über 20 Jahre Völkermord in Srebrenica.

Seine Eitelkeit führte zum Fall Über den Prozess gegen Radovan Karadzic schreibt Erich Rathfelder am 24. März 2016 in der taz. Das UN-Tribunal für Kriegsverbrechen in Den Haag fällt am Donnerstag das Urteil über den bosnisch-serbischen Kriegsherrn Radovan Karadžić.

Es ist politisch nicht gewollt. Die Ethnologin Marica Filipovic im Interview mit Thomas Brock in der taz vom 14. August 2015 über das Nationalmuseum in Sarajevo. Filipović ist Vizedirektorin des Nationalmuseums. Sie hofft auf dessen Wiedereröffnung im Oktober.

Auf ewig getrennt. Kommentar von Norbert Mappes-Niediek in der taz vom 4. Juli 2015 über den 20. Jahrestag des Massakers von Srebrenica. Vor zwanzig Jahren fand in Srebrenica das schlimmste Massaker seit 1945 statt. Das Motiv war Rache – und politisches Kalkül.

Die Unerwünschten. In der taz vom 4. Februar 2015 schreibt Erich Rathfelder über deutsche Asylpolitik. Seit Herbst 2014  gilt Bosnien und Herzegowina als „sicherer Herkunftsstaat“. Aber was heißt das schon? Besuch in einer Roma-Siedlung.

Du zahlst, ich springe. Reportage von Gabriela M. Keller in der taz vom  20. September 2014 über die Brückenspringer von Mostar.Die Brücke von Mostar in Bosnien-Herzegowina galt als Sinnbild der multiethnischen Stadt. Für Edi Fink bietet sie die Möglichkeit, Geld zu verdienen.

Staatschef Tito war mein Pate. Sudbin Music überlebte als 18jähriger die jugoslawische Kriegsgräuel. In seiner Heimat Prijedor wirbt er heute für Verständigung und eine neue Erinnerungskultur. Artikel von Erich Rathfelder auf taz.de am 1. März 2014

"Jeder weiß, was damals passiert ist". Mehr als 400 Leichen sind bis jetzt aus einem Massengrab in der Gemeinde Prijedor geborgen worden. Doch niemand will etwas gewusst haben. Artikel von Erich Rathfelder auf taz.de am 17. Januar 2014

Karadazic'Erbe lastet auf Sarajevo. Eli Tauber über die jüdische Gemeinde in Sarajevo. Während der Belagerung Sarajevos konnten jüdische Bürger die Stadt verlassen. Sie verhalfen auch vielen Muslimen zur Flucht. Ein Besuch bei der jüdischen Gemeinde 15 Jahre später. im Artikel von Erich Rathfelder in der taz vom 1. August 2008.

Abgründe hinter renovierten Fassaden in Ostbosnien. Artikel von Martin Woker in der Neuen Zürcher Zeitung vom 11. Juli 2008. Das Städtchen Visegrad in Ostbosnien erhofft sich Aufschwung von der zum Unesco-Weltkulturerbe erklärten und vom Nobelpreisträger Ivo Andric beschriebenen Brücke über die Drina. Doch die schweren Verbrechen des jüngsten Kriegs lasten auf dem Ort.