: Zurück zum Kochtopf
betr.: „Auf Stimmenfang mit Doris“ (Kommentar von Barbara Dribbusch zum SPD-Wahlplakat), taz vom 30. 8. 02
Auch ich finde es dämlich, die Kanzlergattin wie eine Sekretärin neben den Kanzler zu platzieren und das Ganze mit diesem unsäglichen Text zu garnieren. Sie haben Recht: Warum sagen nicht eine Familien-, eine Frauen- oder eine Wirtschaftsministerin dem Kanzler, wie wichtig es ist, dass Familien Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung und -erziehung miteinander vereinbaren können? Nebenbei bemerkt: Frau Schröder-Köpf ist, seit sie mit Schröder verheiratet ist, nicht mehr erwerbstätig, sondern symbolisiert ein ähnlich traditionelles Frauenbild wie Frau Stoiber.
Mich macht auch wütend, dass es nur darum zu gehen scheint, dass Frauen Kinder und Karriere miteinander vereinbaren können. Für Männer ist das anscheinend kein Problem. Dabei ist es doch volkswirtschaftlicher Unsinn, Frauen top auszubilden und sie nach wenigen Jahren Erwerbstätigkeit zu „Kochtopf und Kinderpopo“ zurückzuschicken.
SUSANNE EYBE, PR-Beraterin, zwei Kinder, Essen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen