piwik no script img

Erfurt ändert Schulgesetz

Konsequenzen einer Bluttat: Thüringer Gymnasiasten ohne Abitur erhalten künftig andere Schulabschlüsse

ERFURT epd ■ Rund vier Monate nach der Bluttat am Erfurter Gutenberg-Gymnasium ändert Thüringen sein Schulgesetz. Dabei sollen Kopfnoten für das Betragen eingeführt werden und Gymnasiasten bereits nach der 10. Klasse einen ersten, der Mittleren Reife vergleichbaren Schulabschluss erhalten, wie der thüringische Kultusminister Michael Krapp (CDU) gestern in Erfurt mitteilte. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Gesetz noch während des laufenden Schuljahres in Kraft treten könne. Nach dem Entwurf soll Regelschülern nach der 9. Klasse ein Hauptschulabschluss ermöglicht werden. Dazu sind zentrale Leistungsüberprüfungen am Ende des Schuljahres vorgesehen. Nach der Erfurter Bluttat vom 26. April war das Thüringer Schulgesetz kritisiert worden, weil der Freistaat das einzige Bundesland ist, in dem Gymnasiasten, die ohne Abitur die Schule verlassen, nicht über einen Schulabschluss verfügen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen