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Kein Freifahrtschein

Rechtskoalition will Qualität des Taxengewerbes kontrollieren. Unternehmen: Lage ist „katastrophal“

Die Hamburger TaxifahrerInnen sollen stärkeren Qualitätskontrollen unterworfen werden. Nach dem Willen der Fraktionen von CDU, FDP und Schill-Partei wird es künftig höhere Anforderungen für die Fahrerprüfung geben. Dazu gehören eine Testfahrt als praktische Prüfung und die Überprüfung von Sprachkenntnissen der FahrerInnen.

„Leider kommt es immer wieder zu Beschwerden von Fahrgästen darüber, dass Fahrer weder freundlich noch hilfsbereit sind“, bemängelt CDU-Verkehrsexperte Bernd Reinert. Dem wolle man durch diese Initiative begegnen. „Es darf nicht vorkommen, dass Kurzstreckenfahrten wie vom Flughafen nach Winterhude abgelehnt werden, weil sie zu wenig Geld bringen“, ergänzt der FDP-Abgeordnete Ekkehard Rumpf. Er anerkenne zwar die schlechte wirtschaftliche Situation der Taxiunternehmen, doch die „darf nicht an den Kunden ausgelassen werden“.

Als Ausgleich für die schärferen Kontrollen will man den Unternehmen aber auch entgegen kommen. Künftig sollen Taxen abends und nachts nicht nur auf den Taxiparkplätzen stehen müssen, sondern sich auch dort hinstellen dürfen, wo die besten Geschäfte zu erwarten sind, zum Beispiel in der Nähe von Veranstaltungsorten. Auch will die Koalition mehr Busspuren für Taxen öffnen.

Für Martin Berndt vom Hamburger Taxenverband HTV ist das jedoch „ein bisschen dünn“. Die finanzielle Situation besonders der kleinen Unternehmen sei mittlerweile „katastrophal“, auch deswegen, weil sich die Baubehörde in der Vergangenheit nie um das Thema gekümmert habe und in dieser Frage „komplett inkompetent“ sei.

Er beklagt vor allem die Konzessionsvergabe in Hamburg, die viel zu leicht erfolge. Er schätzt, dass man von den derzeit 4000 in Hamburg fahrenden Taxen locker auf 1000 verzichten könne. PETER AHRENS

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