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Lehrer sollen sich weiterbilden

Auf scharfe Kritik bei Pädagogenverbänden ist die Forderung der Industrie nach einer verpflichtenden Lehrer-Weiterbildung in den Ferien und an freien Nachmittagen gestoßen. „Lehrer sollten künftig konsequent zur Weiterbildung verpflichtet werden“, sagt der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Ludwig Georg Braun. Bereits heute gebe es sehr viele Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte, aber laut Statistik nähmen die Lehrer diese viel zu wenig in Anspruch. Das sei erschreckend und nicht länger hinnehmbar. „Es ist deshalb zumutbar, dass Lehrer einen Teil ihrer Ferien für Weiterbildung in ihren Unterrichtsfächern oder für Betriebspraktika nutzen“, meinte Braun. Er forderte zudem, den Schulen mehr Lehrkräfte zur Verfügung zu stellen. „Ich erwarte von den Bundesländern, dass sie künftig mehr Geld für die Bildung ausgeben“, erklärte er.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Josef Kraus, kontert: „Herr Braun sollte sich kundig machen, bevor er Jahre alte Vorurteile verbreitet“, sagte der Leiter eines Gymnasiums in Bayern. Viele Lehrer hätten nicht mehr als 30 Tage Urlaub im Jahr.

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