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was macht eigentlich ... das Brandenburger Tor?

Kunst zeigen

Seitdem eine Bekleidungsfirma Werbung mit einem Foto vom Sterben eines Aidskranken gemacht hat; seitdem es in Lifestyle-Magazinen eine Zeit lang als chic angesehen wurde, wenn die Models auf den Hochglanzseiten aussahen wie heroinabhängige Magersüchtige; seitdem Modefotografen selbst ein Plagiat des Bildes vom toten RAF-Terroristen Andreas Baader, mit offenem Mund in seinem Blut liegend, als passendes Werbeumfeld sahen: spätestens seitdem all das üblich geworden ist, greift offenbar die seltsame Logik, dass Leid, Elend und Brutalität imagefördernd seien.

Irgendwie hat das wohl auch der Stromanbieter Bewag mitgekriegt: Deshalb ist jetzt auf den von ihm finanzierten Planen, die das Brandenburger Tor verhüllen, der Schöneberger Wohnkomplex „Pallasseum“ zu sehen – den Berlinern besser bekannt als „Sozialpalast“. Zwei Künstler hielten es für eine gute Idee, das bekannteste Gebäude der Stadt so zu verhüllen.

Proll-Kopie am edelsten Ort der Stadt – was soll uns diese Installation sagen?

Wir wissen es nicht, warnen aber davor, den früheren Oberstrippenzieher der hiesigen Politik, Klaus-Rüdiger Landowsky, zu nahe an das so verhüllte Tor heranzulassen: Der nämlich wollte vor vier Jahren noch – als soziale Maßnahme – den „Sozialpalast“ sprengen. Hoffen wir deshalb, dass die Kopie am Tor nicht zu gut ist und Lando nicht leicht an Sprengstoff rankommt: Wäre doch zu schade um das Wahrzeichen Berlins. GES

FOTO: AP

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