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Nicht schneller, aber teurer

Ab Dezember fahren zwischen Oldenburg, Bremen und Hannover Intercitys statt Interregios. Pendler zahlen drauf

Ab dem 15. Dezember will die Deutsche Bahn AG alles glatter und einfacher machen. Dazu gehört, dass mit dem Fahrplanwechsel Pendler aus dem Bremer Umland ihre üblichen Züge zur Arbeit und wieder nach Hause vermissen werden. Denn die DB läßt zukünftig auf Interregio-Strecken immer häufiger Intercity-Züge fahren.

Eingefleischte Interregio-NutzerInnen zwischen Verden, Bremen und Oldenburg müssen sich dann umstellen: Da auf der Strecke von Oldenburg über Bremen und Hannover bis nach Dresden in Zukunft nur noch Intercity-Züge fahren, können Pendler entweder in neuen, möglicherweise komfortableren Intercity-Wagen zur Arbeit fahren. Dafür zahlen sie aber bei ihrem Monatsticket zehn Euro drauf. Oder sie begnügen sich mit den langsameren Regionalzügen von Milchkanne zu Milchkanne, um zum Job zu pendeln – falls die zu geeigneten Zeiten fahren.

Die Intercity-Fahrzeit auf der Strecke zwischen Verden, Bremen und Oldenburg wird voraussichtlich die gleiche bleiben, sagte der Sprecher der Deutschen Bahn AG, Norbert Giersdorff. Dafür kostet das Sieben-Tage-Ticket 3,60 Euro und das Abonnement 8,50 Euro mehr. Ob die Fahrradmitnahme in den Intercitys möglich bleibt und zu welchem Preis, wusste der Bahnsprecher noch nicht.

Bisher ist die DB auf der Strecke Oldenburg–Hannover konkurrenzlos. Deshalb scheint sie sich die Umstellung auf ICs mit zugehöriger Preiserhöhung leisten zu können. Michael Frömmig vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) sagt, dass der private Anbieter Connex der DB demnächst die Verbindung streitig machen könnte. „Es kann sein, dass eines Tages Connex in die Lücke Oldenburg-Hannover springt“, überlegt Frömmig. Connex sei durch die Nordwestbahn schon in der Region vertreten und baue derzeit die Verbindung Osnabrück – Oldenburg aus. ube

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