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Billige Mottenjagd

Bis zu 800 Sozialhilfeempfänger sollen Kastanienlaub sammeln. Puppen der Miniermotte werden kompostiert

Sozialhilfeempfänger sollen jetzt den Kampf gegen die gefräßige Kastanien-Miniermotte in Berlin unterstützen. Das kündigte Umweltsenator Peter Strieder (SPD) im Abgeordnetenhaus an. Auf Anregung des Senats sollen die Bezirksämter 600 bis 800 Sozialhilfeempfänger zum Sammeln des Laubs der befallenen Kastanienbäume in Parks einsetzen. Im Land Brandenburg gibt es keine entsprechenden Überlegungen. Das Potsdamer Umweltministerium setze bei der Bekämpfung des Schädlings auf gärtnerische Kräfte und ABM-Helfer, so ein Sprecher.

Rund 21.000 weiß blühende Kastanien an Berliner Straßen sind nach Angaben Strieders von der Motte befallen, die die Bäume zum Absterben bringt. Insgesamt schätzte der Senator die Zahl der bedrohten Kastanien in Berlin auf 60.000. Der Umweltsenator kündigte für Ende Oktober, Anfang November eine große Laubsammelaktion der BSR an. Anschließend sollen die Blätterberge bei 55 Grad Celsius fachgerecht kompostiert werden, was eine Abdeckung mit mindestens zehn Zentimeter Erde erfordert. Eine Laubverbrennung sei nicht ausgeschlossen, so Strieder. Nach Auskunft von Fachleuten sei die fachgerechte Kompostierung jedoch die einzig wirksame Methode, um die Mottenpuppen abzutöten. DPA

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