: was macht eigentlich ...Perry Rhodan?
Fernsehfilme drehen
Der dienstälteste Science-Fiction-Raumfahrer auf Terra soll ins Fernsehen. Die Berliner Produktionsfirma Cascascania will die wilden Abenteuer des Weltraumhelden als Fernseh-Dreiteiler realisieren. Eigentlich wäre der 1936 geborene Terraner schon im Rentenalter. Glücklicherweise wurde Rhodans Alterungsprozess durch eine Zelldusche gestoppt, durch die er unsterblich geworden ist. Seit 1961 erscheinen die intergalaktischen Abenteuer von Perry und seinem terranischen Mutantencorps als wöchentlicher Fortsetzungsroman. Zurzeit bewegen wir uns um die Folge 2.146, insgesamt wurden über 1,3 Milliarden Hefte verkauft. Über die Jahre hat sich ein hochkomplexes Paralleluniversum entwickelt. Vom acht Kilometer langen Hantelraumschiff über die pangalaktischen Statistikern und geheimnisvollen Chaotarchen bis zum Emotionauten-Praktikanten sind die Einzelheiten minutiös ausgeklügelt. Diese Detailfülle in einen Fernsehfilm zu pressen ist eine Aufgabe von schier außerirdischer Unmöglichkeit. Vor Jahren hatte Bernd Eichinger eine Option auf die Filmrechte verfallen lassen. Jetzt tritt Marcus Rosenmüller an, das Projekt ins Heimkino zu bringen. Er setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Verlag der Perry-Rhodan-Hefte. „Für die ist es, als würden sie ihr Baby zur Adoption freigeben“, erklärt der Berliner Produzent. Außerdem sollen die eingefleischten Fans nicht verprellt werden. Trotzdem soll der Film durch den Einsatz von Digitaltechnik eine „moderne Sci-Fi-Optik“ bekommen. Mit rund 30 Millionen Euro ist das ehrgeizigste deutsche Science-Fiction-Projekt seit Raumschiff Orion veranschlagt. Bis Perry Rhodan über den Bildschirm fliegt, werden sich die Fans allerdings noch etwas gedulden müssen. Wenn alles gut läuft, so schätzt Rosenmüller, wird die Trilogie Weihnachten 2005 ins Fernsehen kommen. TILMAN GÜNTHER
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