: Verfassungsschutz für kritischen Dialog
Im November zweite Bremer Islamwoche: „Politik stärkt Reformer“
Die Politik des kritischen Dialogs mit den Muslimen in Bremen stärkt nach Auffassung des Verfassungsschützers Lothar Jachmann den reformerischen Flügel der islamischen Gemeinschaft Milli Görüs. Veranstaltungen wie die ab 1. November in der Hansestadt geplante zweite Islamwoche seien deshalb „generell wichtig“, sagte der stellvertretende Leiter des Bremer Verfassungsschutzes der Bremer Kirchenzeitung.
Im Dialog müsse deutlich werden, „dass wir uns einige Grundregeln des Koran und der Scharia nicht gefallen lassen können“, sagte Jachmann. Sie führten zu einer Gegengesellschaft. Teile von Milli Görüs zeigten sich nach außen zwar angepasst und bereit, das Grundgesetz zu akzeptieren. Aber manche Strömungen, Äußerungen und Handlungen machten deutlich, dass das nicht die wahren Ziele seien. „Aber es gibt Hoffnung“, ergänzte Jachmann.
Der Religionswissenschaftler und Islamwochen-Koordinator Tilman Hannemann betonte die Bedeutung des Dialogs zum Abbau von Vorurteilen. Fast alle islamischen Vereine in Bremen beteiligten sich an der Woche, in der es darum gehe, miteinander zu diskutieren und die Meinungen anderer auszuhalten. Einige der Teilnehmer pflegen laut Hannemann eine „konservative Lesart des Koran“, die für manche in Bremen alles andere als „kuschelig“ sei. Die erste Bremer Islamwoche vor fünf Jahren war im ganzen Bundesgebiet auf großes Interesse gestoßen. Zahlreiche muslimische und andere religiöse Gruppierungen hatten sich an den Veranstaltungen beteiligt, die unter anderem im Rathaus stattfanden. epd
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