: Völlige Möllemania bei FDP
Kinkel: Parteiseele verletzt. Wolfgang Kubicki: Möllemann wird „niedergemetzelt“
FRANKFURT/MAIN ap ■ Die Debatte um Jürgen Möllemann belastet weiter das Klima in der FDP. Parteivize Rainer Brüderle warf Möllemann Vertrauensbruch vor. Ex-FDP-Chef Klaus Kinkel sprach von einer Verletzung der Parteiseele. Dagegen übte der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kubicki scharfe Kritik an Teilen der Parteispitze. Möllemann selbst signalisierte unterdessen seine Bereitschaft, auf seinen Sitz im Bundesvorstand zu verzichten. „Westerwelle macht die Bundesebene, ich konzentriere mich aufs Land“, sagte Möllemann laut Focus. Es würde ihm zwar nicht leicht fallen, aber im Dienste der Sache wäre er bereit, auf seinen Sitz im Bundesvorstand zu verzichten, sagte er. Den aktuellen Streit auf die Frage Westerwelle oder Möllemann zu reduzieren, nannte er eine „Django-Mentalität“. In weiten Teilen der Basis sei der Wunsch sehr ausgeprägt, beide zu behalten. Außerdem regte Möllemann an, den FDP-Ehrenvorsitzenden Hans-Dietrich Genscher als Vermittler in den Streit einzuschalten. Kubicki rief die Parteiführung im „Saarländischen Rundfunk“ dazu auf, „das immerwährende Schauspiel einer zerstrittenen Partei“ zu beenden. Zuvor hatte Kubicki gesagt, Möllemann solle „von den altbekannten Berlinern“ in der Parteiführung „drehbuchmäßig niedergemetzelt“ werden.
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