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„Miss World“ in Nigeria später

BERLIN taz ■ Nigeria hat den für November geplanten Miss-World-Wettbewerb auf den 7. Dezember verschoben. First Lady Stella Obasanjo sagte, man habe dies „aus ehrlicher Rücksichtnahme auf unsere muslimischen Brüder und Schwestern“ beschlossen. Zuvor hatten radikale islamische Gruppen in Nigeria gegen den Schönheitswettbewerb als „Parade der Nacktheit“ protestiert und mit gewaltsamen Störungen gedroht. Der neue Termin fällt nach dem Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan, was die Islamisten aber kaum zufrieden stellen dürfte. Nigerias Regierung will mit dem Spektakel den Tourismus in ihrem Land fördern. Der Wettbewerb ist allerdings international wegen frauenfeindlicher Urteile islamischer Scharia-Gerichte in Nigeria kritisiert worden. Teilnehmerinnen aus Spanien, Frankreich, Kenia, Dänemark, Belgien und der Schweiz haben einen Boykott angekündigt, falls ein Todesurteil durch Steinigung gegen die Nigerianerin Amina Lawal wegen Ehebruchs nicht aufgehoben wird. Andere Teilnehmerinnen haben angekündigt, auf dem Wettbewerb öffentlich für verfolgte Frauen in Nigeria einzutreten. D.J.

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