Zum Ritt eines 16-Tonners motivieren

Langweilt sie ihr Job? Denken sie, dass ihre Leistungen nicht ausreichend gewürdigt werden? Dann werden sie BusfahrerIn. Nun startet eine Imagekampagne, die auf die vielseitigen Anforderungen aufmerksam macht

BusfahrerInnen haben es nicht leicht. Sie auch nicht, glauben sie? Dann manövrieren sie doch mal einen mit besoffenen Fußballfans vollgestopften Bus durch ebenso verstopfte Straßen. Horror. Jetzt gehen die Gebeutelten in die Offensive. „Berti + Rudi. Busfahrer“ steht auf einem ersten Entwurf für eine im kommenden Jahr startende Imagekampagne für vernachlässigte BusfahrerInnen, auf dem zwei blau-weiß geschminkte Fußballfans zu sehen sind. „Jupp. Auch Busfahrer“, steht darunter. „Ist schon tausende von Fan-Kurven gefahren. Bis jetzt ohne Treffer.“ An dieser Stelle sollte jetzt mal wirklich gejubelt werden. Bis die Wände wackeln.

Dimitrios Filentas, seit kurzem ausgebildeter Busfahrer, freut sich über die Kampagne. „Den meisten Gästen geht es doch nur darum, pünktlich irgendwo hinzukommen.“ Daher lässt er sich gern beim Casting knipsen, um vielleicht von den kommenden Plakaten dafür zu werben, dass „sich die Gäste auch mal vergegenwärtigen sollten, wieviele Tonnen in so einem Bus durch die Gegend kutschiert werden und wie viel Verantwortung man als Busfahrer hat.“ Dem Fotografen André Reinke kommt es daher auch auf die Authentizität der wirklich busfahrenden Models an. „Ein bisschen skurril fände ich schon gut. So mit Doppelkinn. Oder die 57-jährige Frau, die war viel besser als die vielen 08/15-Gesichter.“ Selbst würde er seinen Job kaum wechseln. „Nur wenn man im Bus rauchen dürfte, würde ich Busfahrer werden.“ FOG