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geläufig Kaum vorstellbare Grausamkeit

„Die Strafen, die im Mittelalter das Stadtgericht aussprach, waren in aller Regel von einer kaum vorstellbaren Grausamkeit. Das häufigste Vergehen, der Diebstahl, wurde durch das Abhacken der Hand bestraft. Im Sachsenspiegel, dem bedeutendsten Rechtsbuch aus dem 13. Jahrhundert, das sehr lange in Gebrauch war, stand sogar, dass Diebe gehängt werden sollten. Auspeitschungen und Verstümmelungen waren übliche Strafen; manche Missetäter wurden gebrandmarkt, wodurch ihre Schuld für jedermann sichtbar wurde. Kindesmörderinnen mussten damit rechnen, ertränkt zu werden. Man fesselte Arme und Beine der Verurteilten, steckte sie mit Kleintieren gemeinsam in einen Sack (daher säcken genannt) und warf ihn von einer Brücke in einen Fluss oder einen See.“ Dieses Zitat stammt aus dem Buch „Aus der Geschichte von Chemnitz und Umgebung 1136–1871“ von Harald Weber. Aber diese Strafen wurden natürlich auch in Berlin verhängt. Was in dieser Stadt alles an seltsamen Dingen geschehen ist, darüber informiert heute Rolf Kremming in der Urania in seinem Vortrag „Geschichten aus dem alten Berlin, Hexen, Henker, Heimlichkeiten – Mysteriöses, Unglaubliches und Wahres aus dem alten Berlin“. Er hat in alten Akten und Polizeiberichten geforscht und unter anderem herausgefunden: „Wessen ruheloser Geist spukt um Mitternacht rund um die Sebastianskirche? Wann fand die letzte öffentliche Hinrichtung in Wedding statt? Wer war die letzte Berlinerin, die wegen Hexerei verurteilt wurde?“ Für Neu- und Wissbegierige. LAB

Urania, 15.30 Uhr

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