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vorlauf konzert Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Hölderlin, ja, immer: „Komm du nun, sanfter Schlummer! zu viel begehrt / Das Herz; doch endlich, Jugend! verglühst du ja, / Du ruhelose, träumerische! / Friedlich und heiter ist dann das Alter.“ Heiter, Leute. Abgeklärt, aufgeschlossen. Nicht nur Ruhestellung am Kaminfeuer. Wie man heute bei Family 5 (siehe oben) hören kann, und auch bei David Grubbs, der schon immer gepflegten Forscherdrang mit einer großen Verehrung fürs Fingerpicking von John Fahey und drängelndem Rock verbinden konnte. Er spielt gleichfalls heute mit Band im Knaack (21 Uhr). Am Samstag lohnt der Weg ins Zentral (21 Uhr) bereits deswegen, um Knarf Rellöm wieder „Das war kein Sozialismus, das war Spießerkram. Wir sind nicht am Ende, wir fangen an“ skandieren zu hören. Das rockt. Das ist kein feistes Abdanken in Resignation. Wiederkäuen klingt anders. Denn das ewige Leben heißt: Boogierock. Mit Vor- und Zunamen nennt es sich Status Quo. Die wahren Highlander, der Beweis für die Existenz des Perpetuum mobile. Dann doch lieber sterben, meinen manche und finden sich halt nicht am Sonntag in der Columbiahalle (21 Uhr) ein. Sie warten auf das Gegenmittel. Schmerzheilendes. Mit Schmerzen. Daniel Johnston ist einer, der mit seinen Liedern auch in den dunklen Keller des Herzens geht. Und dort Licht anmacht. Am Mittwoch in der Passionskirche (20 Uhr). Am Donnerstag spielen in der Arena (20 Uhr) Sigur Rós. Die Isländer, die in den schönsten Melodien schwelgen und sogar Schwulst wieder was an Würde zurückgaben. Was alle Rotzlöffel herausfordern musste, und eine Saison später war Punk ja mit den Strokes und Konsorten prompt wieder da. Na ja, verschwende deine Jugend! Wer trotzdem durchhält, kommt schon zu seinem Hölderlin.

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