Unter Sternen

Sterben im Spiegel der Unendlichkeit: Im Zeiss-Großplanetarium hört man von Mord und Totschlag

„Mord und Totschlag“ Kriminalgeschichten von Edgar Allan Poe, Ernest Hemingway und anderen am Samstag um 20 Uhr im Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80. Eintritt 6,50/4,50 Euro

Natürlich ist es makaber. Aber halt auch interessant, so wie es der Tod, der da immer kommt, eben ist. Was also auf dem Büchermarkt noch wirklich fehlt, ist wenigstens eine kleine Broschüre über all die großen Dichtertode. Weniger vielleicht die bettlägrigen, nach „mehr Licht“ fordernden wie der von Goethe sollten darin gelistet sein, sondern die tragischen, die kuriosen. Wie Ödön von Horvath, der in Paris beim Spaziergang von einem Baum erschlagen wurde, oder der unglückliche Zusammenprall zwischen Rolf Dieter Brinkmann und einem Lastwagen an einer Londoner Staßenecke. Diese Sammlung würde auch Edgar Allan Poe zieren, der nach altem Glauben als zerlumpter Trunksüchtiger tot in einer Gasse von Baltimore aufgefunden worden sein soll (und nach neuerer Forschung wohl doch eher der Tollwut erlegen ist). Nun gut. Tot bleibt tot. Eine grauslige Sache, die sogar noch den Extrakitzel bekommt, wenn man dazu in die Ewigkeit hinausschauen darf, mit der sich der Sternenhimmel über unsere Sandkornexistenz wölbt. Die passende Gänsehaut holt man sich also am morgigen Samstag beim Hörspielkino im Zeiss-Großplanetarium, wenn beim „Mord und Totschlag“-Programm mit Kriminalgeschichten von eben Edgar Allan Poe, Ernest Hemingway und anderen genüsslich der schöne Schrecken zelebriert wird.