SS-Mann Priebke verliert Berufung

NÜRNBERG ap ■ Der Filmproduzent Artur Brauner darf Ex-SS-Hauptsturmführer Erich Priebke weiter „Kriegsverbrecher“ nennen. Das Oberlandesgericht Nürnberg wies gestern die Berufung Priebkes zurück. Brauners Stellungnahme sei keine Tatsachenbehauptung, sondern eine Meinungsäußerung. Brauner weise dem Kläger, der im März 1998 von einem italienischen Gericht als Kriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, eine moralische Mitverantwortung an den von SS-Angehörigen verübten Taten zu, erklärte das Gericht. Brauner hatte in der Welt vom 12. 2. 2000 in einem Inserat vom „Kriegsverbrecher Priebke, der zigtausende auf dem Gewissen hat“ geschrieben. Damit habe er als Holocaust-Überlebender deutlich zur Diskussion über eine Begnadigung Priebkes Stellung nehmen wollen, so Brauner. (Az. 8 U 2477/01)