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„Terror, kein Trend“

Sibylle Zeuch vom Verband deutscher Reiseveranstalter und Reisebüros warnt vor Klischees – nicht vor Reisen in islamische Länder

taz: Frau Zeuch, ist Bali eine beliebte Region bei deutschen Urlaubern?

Sibylle Zeuch: Bali ist ein beliebtes Reiseziel, besitzt aber einen geringen Anteil am Gesamtreisemarkt.

Sind deutsche Veranstalter von dem Anschlag auf Bali nicht betroffen?

Doch, aber es ist nur eine sehr überschaubare Zahl von Urlaubern vor Ort.

Nun wird wieder über einen islamistischen Anschlag spekuliert. Sehen Sie eine Tendenz bei Touristen, islamische Länder generell zu meiden?

Das muss man sehr differenziert betrachten, denn es gibt sehr unterschiedliche Reisebewegungen in islamische Länder. Beispielsweise gibt es sehr starke Rückgänge in Marokko, Tunesien und den Emiraten, aber die Türkei ist exzellent gebucht gewesen in diesem Sommer. Auch Ägypten hat einen Aufwärtstrend zu verzeichnen. Also, man kann nicht sagen, islamische oder arabische Länder würden generell gemieden.

Terrorakte auf Touristen und touristische Einrichtungen sind nichts Neues. In der Türkei, in Ägypten oder kürzlich im tunesischen Djerba wurden solche Einrichtungen als Ziel von Anschlägen ausgewählt. Wie lange halten Ihrer Erfahrung nach der Schock und der wirtschaftliche Einbruch nach einem Attentat an?

Das ist schwer zu sagen. Beispielsweise in Tunesien oder Ägypten wurden nach den Anschlägen sehr erfolgreich Sicherheitsmaßnahmen der Behörden ergriffen und umgesetzt.

Aber um das zu wissen, müssen Urlauber erst die Schwelle überwinden, wieder in das Land zu reisen. Wie lange hält der wirtschaftliche Einbruch in der Tourismusindustrie nach einem Anschlag erfahrungsgemäß an?

Das kann man ganz schwer einschätzen, welche Folgen diese Attentate auf Bali nach sich ziehen werden. Ganz generell kann ich nur sagen: Der Tourismusbranche als Branche insgesamt macht viel mehr die allgemeine wirtschaftliche Lage zu schaffen.

Gibt es einen Trend, daheim zu bleiben, weil die Welt ein unsicherer Ort geworden ist?

Nein, diesen Trend sehe ich nicht. Ein Anschlag kann Ihnen ja auch vor der eigenen Haustür passieren. Terror achtet keine Grenzen, ist nicht festlegbar auf Länder oder Teilbereiche des Lebens.

INTERVIEW: EDITH KRESTA

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