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neue filme Baader

D 2002, Regie: Christopher Roth. Mit Frank Giering, Laura Tonke u.a. 109 Min.

Am Anfang sieht man Bilder der Revolte: Dutschke, Vietnamkrieg, Demos ins Berlin. Dieser Prolog will Rebellenfeeling vermitteln, Sehnsucht nach wildem Leben. Der handelsübliche Bilderteppich, den auch Guido Knopp nicht anders knüpft. Ästhetisch ist „Baader“ schon nach ein paar Minuten verloren. Christopher Roth folgt weitgehend der Chronologie seines Helden Andreas Baader. Eine bebilderte Und-dann-und-dann Dramaturgie. Frank Giering als Baader ist meistens damit beschäftigt, cool auszusehen. Dann raucht er, schweigt und hat eine Sonnenbrille auf. Oder fährt Motorrad. Im Off ertönt dann Rockmusik. Diese Bilder wollen von Freiheit erzählen, aber sie sehen aus wie Werbung für irgendetwas. „Baader“ will von Liebe und Tod, Rausch und Befreiung, Gewalt und Coolness erzählen. Aber man sieht davon nichts. Auch zum radical chic fehlt „Baader“, hilflos zwischen Gangsterfilmzitat, Fernsehspiel, Action und Studententheater schwankend, Sinn für Timing, Inszenierung, Überhöhung.

Central, CinemaxX Potsdamer Platz, FT am Friedrichshain, Kant, Neues Off, Thalia Potsdam

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