: Gaben über Gaben
Ich ist ein Jukebox Hero. Vielleicht aber auch Melanie Daniels: Inna Todisco spielt im Meinblau mit dem Pandora-Mythos
Sie ist die Urfrau, die noch vor Eva auf die Welt gekommen ist, sozusagen unser aller Urknall: Pandora. Geschaffen vom alten Zeus, um den Menschen eins auszuwischen und Zwietracht zu säen zwischen Prometheus und Epimetheus, gilt Pandora als die „Gabenreiche“, als die Frau, die den Deckel hob und alles Mögliche und Unmögliche verschenkte: Schönheit und Hass, Anmut und Krankheit, Liebe und Missgunst. Die Berliner Künstlerin Inna Todisco hat sich für ihre Rauminstallation im „Meinblau“ dieses griechischen Mythos angenommen und ihn mit Hitchcocks Film „Die Vögel“ durchsetzt, in dem Melanie Daniels Pandoras Schwester im Geiste ist und die Schuld an der Invasion der Vögel zugeschrieben bekommt. Todisco antagonisiert nun in ihren Räumen menschliche Neugierde und göttliche Ignoranz, Femmes fatales und sexistische Gigolos, Feuer und Wasser. Türen öffnen sich und fallen zu, Videofilme und Gegensprechanlagen vermitteln diffuseste Informationen, und bald weiß man nicht mehr: Ist man noch drinnen oder wieder draußen? Ist man gar selbst Teil der Installation? Ist man Ich oder ein anderer, Jukebox Hero oder Disco Dancer, Doris Day oder Euridyke? Sicher ist nur eins: Wer sich in Inna Todiscos Pandora-Box begeben hat, kommt völlig verändert wieder heraus. GBA
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