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Unter einem Hut

Neue Stern-Studie zeigt: Personalchefs mögen immer noch keine Kinder. Eltern lassen sich nicht schrecken

Das Stern-Special “ Campus & Karriere“ hat jetzt eine in Auftrag gegebene Befragung unter insgesamt 1.452 Männern und Frauen, Eltern und ihren kinderlosen Kollegen veröffentlicht. Auch 30 Personalchefs großer und mittelständischer Unternehmen verrieten ihre Ansichten über berufstätige Eltern in Führungsjobs. Viel scheint sich demnach zum Thema Vereinbarkeit von Kindern und Beruf nicht geändert zu haben:

Wenn man ein Kind hat, leidet die Karriere. Das glauben zwei Drittel aller Beschäftigten, die keine Kinder haben. Auch sagt jede dritte Frau, dass sie wegen der Karriere eventuell auf Kinder verzichtet würde. Ähnlich stark sind die Bedenken bei den Chefs. Laut Stern „stecken die Schwierigkeiten aber in erster Linie in den Köpfen“. Das würde die Studie ebenfalls zeigen.

Zwar fürchten 41 Prozent der Frauen ohne Kind, dass ihre Karriere „auf jeden Fall“ durch Kinder leiden würde, bei den Männern sind es nur knapp neun Prozent. „Eventuell“ vermuten 24,2 Prozent der Männer und 28 Prozent der Frauen. Dagegen sagten 73 Prozent der befragten Eltern: „Ja, ich bekomme Kind und Karriere unter einen Hut.“ Für 18 Prozent der Arbeitnehmer mit Kind „wird es zuviel“ und für knapp 9 Prozent geht das „ganz und gar nicht“.

Kritischer, möglicherweise alten Vorurteilen verhaftet, sehen offenbar die Personalchefs die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 36,5 Prozent der Befragten sehen bei Führungskräften, die Kinder haben und flexible Arbeitszeiten nutzen „Akzeptanzprobleme mit Mitarbeitern, Kollegen, Chefs und Kunden“, knapp 21 Prozent befürchten „Abstimmungsprobleme“ und 17 Prozent der Chefs glauben, dass diese Mitarbeiter „schlechter informiert“ seien. ots/taz

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