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Ein herzhaftes Rabenaas

Neu beim neuen Rößler Verlag: „Jakob Rabenaas“ von Marlis Arnold und Andreas Teutsch ist schön unmoralisch. Der Rabe ist flink, die Erzählung leider nicht so

Süßigkeiten sind nicht gut für Kinder: Ernährungswissenschaftlich ist das abgesegnet, für die Literatur leider überhaupt nicht selbstverständlich. In den meisten Kinderbüchern wimmelt es nur so von Adjektiven wie „lieblich“, „köstlich“ und „bitterlich“. Viele der Rößler-Bücher machen da auch keine Ausnahme, aber „Jakob Rabenaas“ ist anders.

„Jakob“, ein kleines Rabenjunges, wächst auf dem „Kogelhof“ auf und macht dort nur Mist: Klaut Essen und Glitzerdinger, verstreut Müll auf dem Hof, quält die Katze und wird trotzdem geliebt. Keine schlechte Identifikationsfigur für drei-bis vierjährige Rangen, die für die kurzen Kapitel allemal genug Geduld haben müssten. Auf jeder zweiten Seite ist eine knackige Schwarz-weiß-Illustration von Andreas Teutsch abgebildet: Jakob wie er Teigfäden durch die Küche zieht, die Großmutter, die ihn mit dem Besen jagt. Etwas mehr Action hätten die einzelnen Szenen schon gebrauchen können. Auf Dialoge oder Beschleuniger wie „plötzlich“ hat die Autorin verzichtet, die Geschichten werden einfach so heruntererzählt. Grund dafür ist wahrscheinlich die völlig überflüssige Rahmung des Textes: Die Geschichte wird eigentlich von einer anderen Großmutter erzählt, was für einen Kinderkopf sowohl uninteressant als auch total abstrakt ist. Trotzdem, zur verbreiteten Süßigkeiten-Kinderliteratur ist „Jakob Rabenaas“ eine fast nicht mehr „liebliche“ Alternative. wag

Marlis Arnold, Andreas Teutsch: „Jakob Rabenaas“; Rößler Verlag, 9,95 Euro

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