: Harke Jazz
Bebop wie neu: Sven-Åke Johansson gibt im b-flat der Vergangenheit mit seinem Ol’ Man Rebop Ensemble eine frisch gelüftete Zukunft
Der Jazz. Hintenrum ist das halt immer dieses zischelnde Wort, mit den zwei „z“, wie John Zorn mal seine Beziehung zu der Sache erklärt hat. Aber vorneweg hat das im Lauf einer nun hundertjährigen Geschichte etliche Vornamen angesammelt: Dixie-, Hot-, Cool-, Fusion-, Rock- oder Free-Jazz. Letzterer machte ganz gern ab und dann den Klassenclown, und als durchtriebenen Schelm kennt man auch Sven-Åke Johansson, den schwedischen Schlagzeuger in Berlin. Fast ein wenig stutzig werden kann man deswegen, wenn er jetzt mit dem Ol’ Man Rebop Ensemble (mit Axel Dörner, Trompete, Henrik Walsdorff, Saxofon, Jim Baker, Piano, und Joe Williamson, Bass) tief in die Trickkiste der Fünfziger greift. Als bräuchte man gegenwärtig die Freiheiten von Free gar nicht mehr. Aber erstens sind da morgen im b-flat eher selten gespielte Sachen aus dem Jazz-Fundus zu hören, und zweitens klingen die dann doch etwas eigenwilliger – bei einem Ensembleleiter, der ansonsten halt auch gern musikalisch vom Liebesleben der Gartengeräte fabuliert und Konzerte für Traktoren gibt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen