piwik no script img

Herz, schmerzt

„Penthesilea“ und „Käthchen“ in der New Edition: Ernst-Busch-Schüler entwirren den Leitfaden Liebe bei Kleist neu

„… dass mir auf Erden nicht zu helfen war“. Heute und Samstag, 20 Uhr, im bat-Studiotheater, Belforter Straße 15. Eintritt 8/3,50 Euro

Die Liebe. Ein schönes, ein erhebendes Gefühl, das für den Privatgebrauch gern gesittet in den Kissen hocken darf. Zur öffentlichen Vorführung muss es allerdings doch etwas dramatisiert werden. Also Ringen, Leidenschaft, Schmach und Hass. Diese Schlachtfelder eben, die auch Heinrich von Kleist in seiner „Penthesilea“ nach altgriechischer Vorlage beackert hat. Ein Drama. In dem die Amazonenkönigin P. Jagd auf den Achilles macht und ihn schließlich meuchelt. Weil die Zeit für eine gutbügerliche Partnerschaft von gleichberechtigten Gliedern einfach nicht reif war, und diese Liebeswirren in der Optik des Standesdünkels werden auch im „Käthchen“ durchgespielt, das man heute natürlich kaum mehr als historisches Ritterschauspiel geben kann. Machen die Studenten der Ernst-Busch-Schule auch nicht, die den Kleist-Doppelpack unter dem Motto „… dass mir auf Erden nicht zu helfen war“ noch mal entschlackt in eigenwilliger Version auf die Bühne bringen. Dem „Penthesilea“/„Käthchen“-Auftakt folgt dann Ende November das „Schroffenstein“/„Homburg“-Powerplay.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen