: Haus summen
Im Royal fragt man sich zu Recht: „Wieso machen wir’s nicht auf der Straße?“
Aus der Grabbelkiste der schönen Sätze: „Über Musik schreiben ist wie zu Architektur tanzen“, heißt es, was zuerst eine Art Ausschlussverfahren andeuten soll und dann doch die Aufforderung ist, es dennoch zu versuchen. Also Klänge in Worte zu fassen und – wieso nicht – mal einen netten Wolkenkratzer zu steppen. Was aber auf die Füße gestellt ist, das kann man auch singen: Unter dem alten Schlachtruf der Beatles „Why don’t we do it in the road“ wird im Royal alles zu Gehör gebracht, was je über Architektur gesungen wurde. Für dieses mächtige städtebauliche Projekt zeichnet die studierte Innenarchitektin Nina Nicolaisen verantwortlich, und das ist der stimmige Soundtrack zu einer Installation von Nicola Schudy, die „Eine architektonische Sehnsucht in 1:50“ präsentiert; ein Pavillon als Sehnsuchtsarchitektur, mit dem die Kölner Künstlerin modelhaft städtische Brachen besetzen will. Vorsicht: Nicht zu summen nach der Melodie von „Shangri-La“ von den Kinks: „And all the houses in the street have got a name / Cos all the houses in the street they look the same …“
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