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berliner szenen Manu Chao im San Remo

Genau der, da!

In der Regel verlieren sich im San Remo in der Falckensteinstraße wenige Pärchen, die sich nicht vom Anschweigen losreißen können, und noch weniger Stammgäste, die dem Barkeeper Gesellschaft leisten. Diese Woche aber ist alles anders. Im kühlen Nieselregen stehen Leute vor der Tür, die man noch nie gesehen hat, mit ganz anderen Frisuren und Kopfbedeckungen. Kunstrasierte Haar-Arabesken, die in dünne Zöpfe münden, Rastalocken, wandelnde Haarprachten unter Jamirocquai-Mützen. Junge Frauen im neuesten Globalisierunggegner-Chic und interessant wirkende Ethno-Punks irren durch die Hinterräume und suchen nach Schildern, die es hier nicht gibt.

Der DJ-Geheimauftritt hat sich also rumgesprochen. Aber wer ist dieser Manu Chao eigentlich genau? Manu Chao, der früher bei der Punkband Mano Negra war, in Barcelona wohnt und bei dessen letztem Konzert die Arena ausverkauft war! Der mit dem Dub-Reggae-HipHop-Hit, der überall lief! Ob es aber der große Barhäuptige an den Plattenspielern mit den flächig tätowierten Oberarmen ist, wissen die Spezialisten auch nicht so genau. Ob Manu Chao am San Remo mag, was auch wir gerne mögen? Den Blick aus der Fensterfront auf die Stahlbrücke, auf der die U 1 mit ihren gelben Kirmeswägelchen vorbeirollt? Aber wahrscheinlich ist er aus Barcelona ganz andere Aussichten gewohnt. Man fühlt sich ein bisschen verantwortlich, als würde man hohen Besuch im eigenen Wohnzimmer empfangen. Halb drei ist es schon und es wird immer noch voller, frisch organisierte Bierkästen werden durch die Menge geschleppt. Dann tanzen alle. Man weiß jetzt: M. C., das ist der da drüben mit dem roten Pullover. Er sieht ganz glücklich aus. CHRISTIANE RÖSINGER

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