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Verödung des Shoppens

betr.: „500.000 beim Nacht-Shoppen, taz vom 28. 10. 02

Das Umsatzplus von 200 Prozent bei der langen Nacht des Shoppens wurde von den Geschäften in City-Lage erzielt. Hier finden sich vor allem die bekannten Kettenfilialen, die unsere Einkaufswelt republikweit veröden. Nur diese Konzerne können sich eine entsprechende Lobbyarbeit leisten. Das in der City ausgegebene Geld fehlt aber nun den letzten unabhängigen Einzelhändlern in den Nebenzentren. Also denen, die sich keine einheitliche Lobby leisten können, da sie für Vielfalt und Mehrstimmigkeit stehen. Übrigens beschäftigen kleine Händler überproportional mehr Leute als die menschenarmen Supermärkte.

Die Konzernlobby fordert die Freigabe der Ladenöffnungszeiten, weil sie damit ihre Umsatzanteile erhöhen können. Jeder Euro wird nur einmal ausgegeben. Wenn deswegen demnächst Ihr Händler um die Ecke schließt, gibt es etliche Arbeitslose mehr. Und Sie müssen für sämtliche Besorgungen in die einschlägigen Haupteinkaufsstraßen fahren. Das ist der Preis. Man sollte ihn nicht verschweigen. SEBASTIAN SCHLEICHER, Berlin

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die veröffentlichten LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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