unterm strich
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Neues von unserer neuen Kulturstaatsministerin. Und zwar hat Christina Weiss unser aller krisengeschüttelten Hauptstadt Berlin angeboten, für „eine gewisse Zeit“ ein „Krisenmanagement“ im Kulturbereich zu finanzieren. Allerdings hat sie auch ein paar Vorbehalte. Zum Krisenmanagement gehörten, sagte Frau Weiss bei ihrem ersten Pressegespräch nach ihrem Amtseintritt, „klare Zielvorgaben“. Auf diesem „gemeinsamen Weg der Reformen“ könne sie sich eine „strategische Partnerschaft“ vorstellen.

Hört sich erst mal super an. Aber was meint Frau Weiss genau? Hören wir weiter zu. Es sei durchaus vorstellbar, dass der Bund die volle finanzielle Verantwortung für bestimmte Institutionen in der Hauptstadt übernehme, die nationale oder gar internationale Bedeutung hätten. Das müsse bei der Neuverhandlung des Hauptstadtkulturvertrages für die Zeit nach 2004 verabredet werden. „Man kann aber nicht zulassen, dass der Bund zum Vorwand genommen wird, nichts zu tun. Wir haben einen ernst zu nehmenden Föderalismus. Wenn ich mein Amt ernst nehme, dann muss ich mich auch zum Beispiel um die Probleme der Leipziger Oper kümmern.“ Berlin habe sich jahrzehntelang an Subventionen gewöhnt. Frau Weiss kann also auch streng sein.

Auf alle Fälle sieht es nicht so aus, als wollte der Bund nun als Retter für alle Berliner Sorgen auftreten. Vor allem geht es da ja um den Opernbereich. Berlin wünscht die Übernahme der Staatsoper Unter den Linden mit ihrem Generalmusikdirektor Daniel Barenboim durch den Bund. Aber Frau Weiss: „Dass der Bund eines der drei Opernhäuser übernimmt, kann ich mir nicht vorstellen.“ So müsste auch vor einer sehr teuren Bausanierung der Staatsoper geklärt werden, „wofür sie eigentlich saniert wird“, welchen Platz sie künftig in der Berliner Opernlandschaft einnehmen soll. Damit hat sie den Ball zurück nach Berlin gespielt.

Noch ne traurige Meldung: Der Kinoboom ist vorerst vorbei. Das dritte Quartal habe den Kinounternehmen eine Konjunktur-Delle beschert, so die Filmförderungsanstalt FFA am Dienstag. Nachdem im ersten Halbjahr das hohe Vorjahresniveau noch gesteigert werden konnte, kamen bis zum 30. September gegenüber dem Vorjahr 10,6 Millionen Kinofans, also gut acht Prozent weniger in die Filmtheater. Vor allem dem deutschen Film fehlten die Hits. Jetzt hofften die Kinobetreiber auf „James Bond“ und „Harry Potter“.

Vielleicht hoffen sie auch ein bisschen auf den Politthriller „Baltic Storm“? Jedenfalls haben die Dreharbeiten zu diesem Film, der das Unglück der Estonia verarbeitet, nun begonnen.