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Zugbrand in Frankreich

Zwölf Tote bei Feuer im Nachtzug Paris–Wien. Unglücks-ursache zunächst unklar. Die meisten Opfer sind erstickt

NANCY/BERLIN ap/dpa ■ Bei einem Feuerinferno in einem Schlafwagen der Deutschen Bahn sind in Ostfrankreich zwölf Menschen ums Leben gekommen, darunter drei Deutsche. Neun Reisende erlitten Verletzungen. Ein Feuerwehrhauptmann erklärte gestern in Nancy, die meisten Opfer seien erstickt. Die Ursache des Feuers, das im Serviceraum des ersten Wagens hinter der Lok ausbrach, war zunächst unklar. Der Nachtzug 261 befand sich auf der Fahrt von Paris nach München.

Während die französischen Ermittler von einem möglichen Kurzschluss sprachen, wollte sich die Deutsche Bahn zunächst nicht auf technisches Versagen festlegen. Der 38 Jahre alte Unglückswaggon wurde nach DB-Angaben 1999 umgebaut und im Juni 2001 generalüberholt. Der Nachtzug 261 war um 22.58 Uhr im Pariser Ostbahnhof abgefahren und sollte München um 8.51 Uhr erreichen. Eisenbahner im Bahnhof von Nancy und das Begleitpersonal bemerkten die Flammen gegen 2.15 Uhr und bremsten den Zug umgehend, der nach 800 Metern in unmittelbarer Nähe einer Feuerwehrkaserne zum Stillstand kam. Augenzeugenberichten zufolge schlugen meterhohe Flammen aus den Fenstern, und es entwickelte sich dichter Rauch. Offenbar gab es aber keine Panik unter den 200 Reisenden.

Nur sechs Minuten später waren die ersten Feuerwehrleute vor Ort. Für zwölf Menschen kam jede Hilfe zu spät, sie wurden offenbar im Schlaf überrascht. Der Präfektur zufolge starben fünf Amerikaner, darunter ein achtjähriger Junge und ein zwölfjähriges Mädchen, drei Männer aus Deutschland, zwei Russen, ein Ungar und eine Griechin. Darüber hinaus seien drei Deutsche, ein Türke, zwei Engländer, zwei Franzosen und eine Amerikanerin verletzt worden. Sie wurden in einem Krankenhaus behandelt und schwebten den Angaben zufolge nicht in Lebensgefahr.

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