: Fokker abgestürzt
20 Tote bei Absturz einer Luxair-Maschine aus Berlin in Luxemburg. Zwei Insassen überlebten schwer verletzt. Tower verlor Kontakt zur Maschine
LUXEMBURG/BERLIN dpa/afp ■ Beim Absturz eines aus Berlin kommenden Passagierflugzeugs der Luxair sind in Luxemburg 20 Menschen in den Tod gerissen worden, darunter alle 15 Deutschen an Bord. Zwei Insassen lagen mit schweren Verletzungen im Krankenhaus, wie die Regierung in Luxemburg erklärte. Die meisten Todesopfer kamen nach den Worten des luxemburgischen Verkehrsministers Henri Grethen durch die Wucht des Aufpralls ums Leben – nicht durch das anschließende Feuer.
Über die Identität der Überlebenden gab es vorerst keine Informationen. Die Berliner Polizei prüfte die Namenslisten, um die Identität der Passagiere festzustellen. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) machte sich auf den Weg zum Unfallort, ebenso wie Luxemburgs Ministerpräsident Jean-Claude Juncker. Das Auswärtige Amt und das Bundesverkehrsministerium setzten Krisenstäbe ein. Die Luxair hat eine Hotline eingerichtet: (0 03 52) 47 98-54 30 bis -54 35.
Die Unglücksmaschine mit der Flugnummer LG 9642/LH 2420 war gestern um 8.43 Uhr in Berlin gestartet und gegen 10.10 Uhr beim Anflug auf den Luxemburger Flughafen Findel im Nebel abgestürzt. Im Kontrollturm Findel war zuvor kein Notruf eingegangen.
Die Fokker 50 wurde 1991 bei Luxair in Dienst gestellt. Sie ist für maximal 50 Passagiere ausgelegt, hat eine Reichweite von 1.570 Kilometern und wird auf Kurzstrecken eingesetzt. Fokker-Maschinen sind nach Angaben der Deutschen Flugsicherung mit Instrumenten ausgerüstet, die eine Landung auch bei dichtem Nebel erlauben. Die schlechten Wetterbedingungen in Luxemburg als Unglücksursache zu vermuten, wäre also vorschnell. Zu Spekulationen Anlass gab beispielsweise, dass die Maschine erst am Montagabend aus der jährlichen Generalüberholung kam. Neben technischen Problemen kommt der Flugsicherung zufolge auch menschliches Versagen in Betracht.
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