urknallforschung im eis

die taz sucht den fanpoeten hamburgs

„Steht auf, wenn ihr Freezers seid“ schallte es durch die Color Line Arena. Und wer sich noch nicht von der Atmosphäre hatte anstecken lassen, der musste sich trotzdem von seinem Platz erheben, schlicht, um das Treiben auf dem Eis weiter verfolgen zu können. Vom Erfolg dieses Mobilisierungsaufrufs überwältigt, aber auch in Ermangelung singbarer Alternativen, wurde die Prozedur einfach alle 5 Minuten wiederholt, bis sich kein Zuschauer mehr dieser Identifikationsbekundung entziehen konnte.

Im zweiten Heimspiel folgte nun ein weiterer Schritt in Richtung aufrechter Gang: Die Danke-Bitte-Spielstandansage aus der AOL-Arena hat den kurzen Weg in die benachbarte Halle gefunden. Auch die Einspiel-Jingles während der Spiel-Unterbrechungen dürften bis auf gelungene Ausnahmen (“Nordisch by nature“ und „In Hamburg sagt man tschüss“) vom großen Nachbarn abgekupfert sein. Zu dem waren wohl einige Stammbesucher aus der Alsterdorfer Sporthalle zugegen und steuerten ein „Macht sie alle - schießt sie aus der Halle!“ zum Gesangspatchwork bei.

Fanpoeten, aufgepasst! Wer auch immer den ersten Freezers-spezifischen Song aus der Kiste zaubert, er hat gute Chancen sich damit beim Hamburger Sportpublikum zu verewigen. Bis dahin wird wohl auch beim nächsten Heimspiel gegen Düsseldorf (27.11., 19.30 Uhr) wieder in die Aservatenkammer des Fangesangs gegriffen und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch in Hamburg ein zünftiges „Auf die Fresse!“ bei Rangeleien auf dem Eis ertönt. Um dies zu verhindern, sucht die taz den einfallsreichsten Freezers-Reim der in der Halle singend gewürdigt wird und verschenkt ein Buch: „Eishockey verständlich gemacht“. FSM