Strategie der Eskalation: Fehdehandschuh bleibt liegen
Was hat sich eigentlich bei der Polizei unter Schwarz-Schill geändert? Es wurde für Samstag Chaos und Krawall herbeigeredet. Doch das ist nichts Neues, das gab es auch unter dem Sozialdemokraten Hartmuth Wrocklage. Doch wenn man den Samstag Revue passieren lässt, ist doch etwas auffällig: Diesmal wollte der Staat den Krawall, und es waren Demonstranten, die durch Besonnenheit eine Eskalation vermieden. Daran ändern die kleinen Scharmützel im Karo- und Schanzenviertel nichts.
Es gab auch früher unter den diversen rot-grauen oder rot-grünen Konstellationen sicherlich manche Polizeiaktion, die man verabscheuungswürdig nennen muss. So sei an den Hamburger Kessel gedacht oder an einen MEK-Einsatz in der Hafenstraße unter der Ägide von SPD-Innensenator Alfons Pawelzyck: Damals warfen MEKler bei einer Razzia Murmeln in die Klos, damit diese später verstopften, deponierten Knallkörper in die Ofenheizungen und zertraten den Katzennachwuchs einer Bewohnerin. Das waren aber Ausfälle einzelner Einheiten.
Am Samstag präsentierte sich dagegen eine – zumindest nach außen hin scheinbar – geschlossene Riege an Polizeiführern, die eine klare Vorgabe hatte und sie auch erfüllen wollte: Randale muss her. Aber ihr Agieren war zu durchsichtig. Eine Minibarrikade auf einer ohnehin blockierten Straße zu räumen, damit der Verkehr wieder fließen kann, ist einfach absurd.
Schwarz-Schill sucht die Konfrontation in dieser Stadt, um seinen Law and Order-Kurs rechtfertigen zu können. Doch die Bambule-Sympathisanten haben den ihnen zugeworfenen Fehde-Handschuh am Samstag nicht aufgenommen.
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