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der vater und die bombenattrappen

Der Prozess gegen den Palästinenser El-R.

Heute beginnt im Kriminalgericht Moabit der Prozess gegen Mohamed El-R. – und das Interesse der Öffentlichkeit wird immens sein. Denn der 34-jährige Palästinenser hat weltweite Empörung ausgelöst, als die Nachrichtenagenturen die Bilder von ihm und seinen drei Kindern auf der „Solidarität mit Palästina“-Demonstration im April am Alexanderplatz verbreiteten: Seine zwei Söhne und seine Tochter trugen an ihrem Leib Sprengstoffattrappen aus Pappe.

Innensenator Ehrhart Körting (SPD) empörte sich: „Ich habe dafür weder Verständnis noch Toleranz.“ Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) sagte, es sei „absolut unerträglich“, dass Kinder zur symbolischen Verherrlichung von Morden und zur Werbung für Terror missbraucht würden. Auch die Palästinensische Gemeinde in Berlin distanzierte sich von dem Auftritt der Familie El-R.: „Selbstmordattentäter zu verherrlichen ist nicht unsere Art“, sagte ein Sprecher.

Wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ wird El-R. nun der Prozess gemacht, wie die Justizpressestelle mitteilte. Bestätigt sich der Vorwurf, droht ihm eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren Gefängnis oder eine Geldstrafe. Unter Umständen könnte er auch ausgewiesen werden. GES

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