piwik no script img

das molise

Der Norden des armen Südens

Die Region Molise liegt im Norden von Italiens Mezzogiorno. Mezzogiorno bedeutet übersetzt „Mittag“ oder „Süden“ und meint das südliche, wirtschaftlich unterentwickelte Italien, das spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Armengebiet im Süden Europas und der EU gilt. So gehört auch das Molise seit Jahrzehnten zu den strukturschwachen „Ziel 1“-Regionen, die die EU besonders fördert.

Im Vergleich zu anderen Regionen des Mezzogiorno steht das Molise allerdings noch gut da. Bei der Arbeitslosenrate 13 statt der süditalienischen 21 Prozent, beim Wachstum jährlich 2,5 Prozent statt der italienischen 1,9. In der italienischen Verbrechensstatistik liegt die Region ganz hinten und kennt gleich gar nicht die sonst im Süden verbreiteten Formen organisierter Kriminalität. Die meisten Menschen leben auf dem Lande, in den drei Städten Campobasso, Termoli, Isernia wohnen nicht mal die Hälfte der 320.000 Einwohner der Region. Ende Oktober erschütterte ein Erdbeben 34 Orte, 29 Menschen starben, über 10.000 wurden obdachlos. TAZ

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen