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Lieber doch CT halb 4?

SPD-Abgeordneter Schuster will das Containerterminal etappenweise bauen lassen. Hafenexperten von SPD und CDU widersprechen, sie wollen alles in einem Guss

Im Februar beschlossen, im September die Finanzierung abgenickt – jetzt geht die Debatte um das vierte Containerterminal (CT IV) wieder los. Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) hatte durchgesetzt, dass alle vier geplanten Liegeplätze auf einmal gebaut werden. Dann wäre das 672-Millionen-Euro-Projekt Ende 2007 fertig, 15 Millionen Euro Planungskosten würden eingespart.

Jetzt hat der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Joachim Schuster das Fass wieder aufgemacht: „Wir müssen überlegen, doch in zwei Etappen zu bauen“, sagte er. Die volle Kapazität von vier Liegeplätzen werde erst im Jahr 2015 gebraucht. Da könne man die Auslastung noch mal neu bewerten und derweil eine Menge Kapitalkosten sparen. Das Geld solle in Soziales, Kultur und Bildung fließen – „vorübergehend auch in konsumptive Bereiche, wenn damit ein mittelfristiger Umbau verbunden ist.“

Die CDU äußerte „Unverständnis“, der hafenpolitische Sprecher Jörg Kastendiek warf der SPD vor, „zahlreiche Arbeitsplätze zu gefährden“. Auch von seinem SPD-Pendant gibt es Gegenwind für Schuster: „Wir stehen zum Ausbau in einem Rutsch“, sagt Martin Günthner. CT IV sei ein zentrales Investitionsprojekt für Bremerhaven. Der Bau in Etappen sei teurer und berge die Gefahr, dass sich der Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven als „echte Konkurrenz“ positioniere. Die SPD Bremerhaven klopfte am Montag den einzügigen Ausbau und die Vertiefung der Außenweser in ihrem Wahlprogramm fest. jank

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