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Betr.: Risiko Problemkind, taz hamburg vom 13.11. 02

Gleichstellung

Ihre Überschrift „Risiko Problemkind“ bringt die Folgen dieses Urteils auf den Punkt, denn in die pädagogische Praxis übersetzt heißt dies:

1.) Kinder mit Behinderung oder hohen Unterstützungsbedarfen können nicht in „normalen“ oder integrativen Einrichtungen betreut werden, da für sie besondere ggf. separierende Bedingungen vorgehalten werden müssen.

2.) Normalisierung, Integration, Teilhabe am Leben, in der Gemeinschaft, im Stadtteil haben hinter dem „Sicherheitsaspekt“ zurückzustehen.

3.) Individuelle Entfaltungsspielräume und normale Entwicklungsmöglichkeiten sind zu vernachlässigen, Vorrang hat ausschließlich der Verwahrungsgedanke, der angeblich Risiken wie im betreffenden Fall ausschließt.

Für mich, und ich arbeite seit 15 Jahren im stationären Bereich der Behindertenhilfe, wirft sich die Frage auf, wie weit es noch möglich ist, Menschen mit Handicap auf ihrem Weg in diese Gesellschaft, in ihren Forderungen nach Partizipation und Gleichstellung sinnvoll zu begleiten und zu unterstützen, ohne dass es für mich zum beruflichen und existentiellen Risiko wird.

Cornelia Hippler-Sattler (Leiterin eines Wohnhauses in der Behindertenhilfe)

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