unterm strich:
Und immer wieder kreist die Berliner Kulturpolitik um die drei Opern der Stadt: Eine Reform der Berliner Opernhäuser hat jetzt auch der Direktor der Wiener Staatsoper, Ioan Holender, gefordert. Nun wäre das nicht weiter spektakulär, haben das in der Vergangenheit doch schon viele andere getan, ohne dass sich etwas Grundlegendes geändert hätte. Doch Holender ist in diesem Zusammenhang nicht irgendwer. Der Wiener Opernchef ist von Berlins amtierendem PDS-Kultursenator Thomas Flierl kürzlich als Berater für die Deutsche Oper engagiert worden, und so dürfte seinen Worten besonderes Gewicht beigemessen werden. Für die Zeit nach dem Rücktritt des dortigen Intendanten Udo Zimmermann zum Ende der laufenden Spielzeit hat Holender die Programmplanung übernommen. Schon jetzt ist ihm dabei manch Berliner Eigenart aufgefallen, die es seiner Überzegung nach rasch zu beheben gelte: So seien an manchen Tagen alle drei Opernhäuser gleichzeitig geschlossen. Dafür würden immer wieder Doubletten auf dem Programm der Opern auftauchen, gab Holender am Donnerstag in Berlin der Presse zu Protokoll. Dass das noch niemandem früher aufgefallen ist! Es wird sich zeigen, wie Holender diesen Mängeln zu begegnen gedenkt – und was Flierl mit diesen Informationen anfangen wird.
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