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Gegen weltweiten Kinderhandel

Jährlich werden über 1,2 Millionen Kinder verkauft. Unicef sammelt Spenden für Opfer

BERLIN afp ■ Das UN-Kinderhilfswerk Unicef hat gestern eine Spendenaktion für die Opfer von Kinderhändlern gestartet. Schätzungen zufolge werden weltweit jährlich mehr als 1,2 Millionen Mädchen und Jungen als Arbeitssklaven, Bettler, Hausdiener oder Prostituierte verkauft, so Unicef in Berlin zum Auftakt der traditionellen Weihnachtsaktion.

Die Opfer stammen meist aus armen Familien in Westafrika, Asien, Lateinamerika und zunehmend auch aus Osteuropa. „Kinderhandel ist ein grausames Geschäft mit der Not. Die Profiteure nutzen Armut und Unwissenheit aus“, erklärte Unicef-Schirmherrin Christina Rau.

Im Mittelpunkt der Weihnachtsaktion stehen in diesem Jahr Hilfsprogramme in Kambodscha, Laos, Moldawien und Westafrika. Unicef unterstützt die Gründung von Dorfkomitees und die Ausbildung von Sozialarbeitern, um Kinder vor Menschenhändlern zu schützen. In Betreuungszentren finden ausgebeutete Mädchen und Jungen Zuflucht und Hilfe, um wieder im normalen Leben Fuß zu fassen. Unicef zufolge sind es häufig Nachbarn oder Schlepper aus dem eigenen Ort, die Eltern mit Geld oder falschen Jobangeboten zum Verkauf ihrer Kinder überreden.

Viele Opfer müssen weit mehr als zehn Stunden täglich arbeiten. Mädchen werden wie Waren fremden Männern vorgeführt und oft weiterverkauft. Viele werden zur Prostitution gezwungen. Oft bekommen sie nicht genug Nahrung und werden von ihrer Umgebung isoliert.

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