piwik no script img

lokalkoloratur

Beinahe hätte es geklappt: Kein Geschenke-Stress dieses Jahr, kein Fresskoma von der Weihnachtsgans, kein Familienkrach unterm Tannenbaum! Ein 21-jähriger Weihnachtsmuffel hatte ihn schon in seiner Gewalt, den Weihnachtsmann. Mit einer lebensgroßen Puppe von Santa Claus war er im Stadtteil Rotherbaum unterwegs. Er wollte den Verursacher des weltgrößten Konsumrausches bis zum Jahresende mit einer Modelleisenbahn, Glühwein und Lebkuchen satt auf seinem Dachboden einschließen. Offensichtlich hat der Entführer sich dabei aber dermaßen konspirativ angestellt, dass die Polizei, der Freund und Helfer aller, die daran glauben, sich zu einer dramatischen Rettungsaktion bemüßigt fühlte. Sie sah die Bescherung für alle Kinder gefährdet und machte den Verbrecher dingfest. „Entführung unblutig beendet“, hieß es im Polizeibericht am Dienstag, und: „Durch das beherzte Einschreiten der Polizisten wurde das diesjährige Weihnachtsfest gerettet“. Von wegen! Wenn sie wirklich das Weihnachtsfest retten wollen, sollten sie sich lieber bis zum Fest um die Falschparker kümmern. So, wie die Straßen und Bürgersteige überall zugeparkt sind, kommt der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten doch nirgends durch! HEJ

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen