: was bisher geschah
„Keine Krankheit, sondern Lifestyle“
Klara (Name geändert) wurde 1987 als Tochter eines Geschäftsmannes und einer Pädagogin in einer deutschen Provinzstadt geboren. Ihr Bruder studiert, Klara besucht die Realschule. Sie bewundert extrem dünne Models wie Kate Moss oder Twiggy und versucht, ebenso mager zu werden. Seit mehr als einem Jahr gehört Klara zur Pro-Ana-Bewegung und unterhält eine eigene Website. Pro Ana steht für Pro Anorexie, der Fachbegriff für Magersucht.
Die Pro-Magersucht-Bewegung kommt aus den USA, ihr gehören vor allem Frauen an. Ein zentraler Slogan lautet: „Anorexie ist keine Krankheit, sondern ein Lifestyle.“ In der Regel agieren Pro-Ana-Anhänger anonym. Vereine wie die virtuelle Selbsthilfegruppe für Essstörungen „Hungrig online e. V.“ warnen vor der wachsenden Zahl ihrer Internetseiten in Deutschland. Sie sehen die Seiten als Plattform, wo sich Magersüchtige gegenseitig aufputschen, um länger an ihrer Krankheit festhalten zu können. Auf Druck der Gegner schalten einige Internet-Provider inzwischen Pro-Ana-Websites ab. AGX
FOTO: JULIA BAIER
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