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Mama hat Hunger

Beck‘s-Mutter Interbrew will Hannoveraner Brauergilde. EU-Kommission prüft, Hannover zeigt sich angetan

Die geplante Übernahme der Hannoveraner Brauergilde AG durch den belgischen Bierkonzern Interbrew, zu dem auch die Bremer Beck‘s-Brauerei gehört, beschäftigt nun die EU-Kommission. Die Behörde werde bis zum 19. Dezember entscheiden, ob sie den Kauf direkt genehmigt oder vertieft prüft, teilten die Brüsseler Wettbewerbshüter am Mittwoch mit.

Für die Übernahme der Gilde-Mutter ist Interbrew bereit, insgesamt 491 Millionen Euro zu zahlen. Die Stadt Hannover hatte am Dienstag ihren Widerstand gegen eine Übernahme aufgeben und dafür im Gegenzug eine weitreichenden Standort- und Arbeitsplatzgarantie erhalten. Der Vertrag sieht vor, dass Hannover für die kommenden 30 Jahre Rechtssitz der Brauergilde bleibt. Außerdem verzichtet Interbrew für fünf Jahre auf betriebsbedingte Kündigungen. Tarif- und Betriebsvereinbarungen gelten weiter. Sollten dennoch Mitarbeiter entlassen werden, wird eine Vertragsstrafe von 10.000 Euro je Mitarbeiter fällig.

Durch den Verkauf ihrer rund zehnprozentigen Anteile an der Brauergilde wird die Stadt mehr als 50 Millionen Euro einnehmen. Der Betriebsrat der Gilde-Brauerei begrüßte die Bestandsgarantien des Konzerns für den Standort Hannover. Einen Alleingang der Gilde hätte die Belegschaft zwar lieber gesehen, aber die Stadt habe in den Verhandlungen das Maximum für den Standort herausgeholt, sagte ein Betriebsratssprecher am Mittwoch.

Auch der Niedersächsische Landtag werde seine 1,6 Prozent Anteile an der Brauergilde an Interbrew verkaufen. Die Summe von etwa acht Millionen Euro werde dem Landeshaushalt gut geschrieben, sagte ein Sprecher des Landtages. Die Belange der Stadt seien mit der Vereinbarung bestens gewahrt.

dpa

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