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AKW II: Betreiber unter Beschuss

HANNOVER dpa/taz ■ Nachdem teilweise „gravierende“ Mängel an nuklearen Zwischenkühlern im Atomkraftwerk Unterweser entdeckt wurden, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen das deutsch-französische Atomunternehmen Framatome ANP. Der Konzern muss sich wegen „fehlerhafter Herstellung einer kerntechnischen Anlage“ verantworten. Die Siemens-Tochter Framatome hatte von der Kraftwerksbetreiberin E.ON Kernkraft GmbH den Herstellungsauftrag für die Zwischenkühler erhalten und ihrerseits einen Subunternehmer damit betraut. Sachverständige der Atomaufsichtsbehörde entdeckten Ende letzter Woche, dass Schweißnähte an den nuklearen Zwischenkühlern in Breite und Stärke von den Angaben in den Fertigungsunterlagen abwichen. Helmut Hirsch vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sagt: „Der Fall offenbart erhebliche Lücken bei den Sicherheitssystemen der Atomkraftwerke.“ Es mangele den Verantwortlichen an Kompetenz oder man stelle Wirtschaftlichkeit vor Sicherheit, so Hirsch weiter. SUK

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