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Bambule greift zum Telefonhörer

„Möglichkeit einer friedlichen Lösung“: Bauwagenbewohner nehmen Verhandlungsangebot von Hamburgs Bürgermeister an. Veranstalter der morgigen Soli-Demo klagen gegen Verbot in der Innenstadt. Wettern gegen Springer aber erlaubt

von KAI VON APPEN

Einen Anruf haben sie noch nicht erhalten, aber die medialen Äußerungen von Ole von Beust (CDU) nehmen sie ernst. Die BewohnerInnen des geräumten Bauwagenplatzes Bambule sind zu Gesprächen mit dem Bürgermeister oder seinem Abgesandten, Innenstaatsrat Walter Wellingausen, bereit. „Darin sehen wir einen wichtigen Schritt für eine friedliche Lösung“, sagt Bambule-Sprecher Bernd Welte: Heute oder am Montag wollen sie von Beust oder Wellinghausen anrufen.

Basis für Verhandlungen sei jedoch eine „Sofortlösung“, sagt Welte. Der Senat müsse kurzfristig einen Platz im Karoviertel oder an dessen Rand nennen, auf dem die Bambule-Wohngefährte zunächst abgestellt werden können – damit für die Bambulisten wieder ein normaler Lebensrythmus einsetzt. Denn momentan sind die Wagen, „in denen sich unsere persönlichen Sachen befinden“, ergänzt Welte, auf die ganze Stadt verteilt und dürfen nicht zum Schlafen genutzt werden: „Wir müssen uns Tag für Tag einen Schlafplatz bei Freunden suchen.“

Und die hätten in ihren Wohnungen keine Gästezimmer für Bambule. „Unsere eigenen Wohnräume sind fahrbereit“, betont Welte, „wir wären in wenigen Stunden auf dem neuen Platz“, und es könnte eine Entspannung der Lage eintreten. „Dann kam man über alles Weitere reden“, ergänzen die Anwälte Andreas Beuth und Manfred Getzmann.

Was von Beust unter „Verhandlungen auf der bisherigen Grundlage“ versteht, ist den Juristen jedoch schleierhaft. „Ich glaube kaum, dass die Leute auf den Bambule-Platz zurückkehren sollen“, witzelt Getzmann. Das wäre aber das „Moratorium“, das über Jahre mit den Vorgängersenat bestanden habe. „Die Bambule hat den Verhandlungstisch nie verlassen“, sagt Beuth. Das Angebot einer Platzaufgabe sei immer mit einem Wohnprojekt verbunden gewesen.

Schon morgen könnte allerdings wieder eine Eskalation bevorstehen, da die Polizei für eine Bambule-Soli-Demo ein City-Verbot ausgesprochen hat. Veranstalter Yavuz Fersoglu (PDS) klagt dagegen vor dem Verwaltungsgericht. Statt durch die Innenstadt soll die Demo ab 13 Uhr vom Doovenfleth entlang der Speicherstadt ins Karoviertel verlaufen. Ursprünglich sollte auch der Axel-Springer-Platz zur Tabu-Zone erklärt werden. Doch nun hat die Polizei einen Stopp zugelassen, so dass wie angekündigt über die „Hetze der Springer-Presse“ gewettert werden kann.

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