: Zerschlagt die Macht der Glühbirnen
Bevor dann in den heimischen Stuben selbst gesungen sein will, gibt der Frauenchor Schaubühne mit „Preiset!“ noch besten Anschauungsunterricht
Einmal zur Ruhe kommen. Innehalten. Ist doch die Zeit, in der man wieder die Kerzen aus der Schublade hervorkramt. Erst eine, dann zwei, dann drei … und wenn man schon dabei ist, kann man auch bis vier durchzählen, dass der Adventskranz endlich voll bestückt ist, der doch ein ganz anderes Licht in die Welt wirft als so eine schnöde Glühbirne, die samt der zugeleiteten Elektrizität bei „Preiset!“ in der Schaubühne auch mit dem rechtschaffenen Furor verdammt wird. Nach Motiven von Jürgen Kind erzählt man hier vom Leben Eckehart Brandscheidts, einem Witzeerfinder, Visionär und vor allem Elektrophobier, der seinen Traum von einem weltumfassenden Stromausfall träumt, was ja schon mal ein schwedenhölzern heimeliger Stoff ist, der in dem von Johannes Grebert und Matthias Matschke eingerichteten erzählten Singspiel vom Frauenchor der Schaubühne mit spaßverständiger Vornehmheit vorangetrieben wird. Ein herzlich chorales „Preiset!“, bevor dann unterm Baum selbst gesungen wird.
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