Bestechungs-Vorwurf: Schlegel wähnt sich unschuldig
Der Staatsrat der Wirtschaftsbehörde Volker Schlegel (FDP) ist in die Offensive gegangen: Gestern Abend hat er alle Vorwürfe der Illustrierten Stern, er sei der Bestechung und Vorteilsnahme verdächtig, „mit Nachdruck zurückgewiesen“. Der Stern wirft Schlegel vor, Anfang der 90er Jahre Honorare für nie gehaltene Vorträge kassiert zu haben. Zudem habe er diese Nebeneinkünfte nicht seinem damaligen Dienstherrn, dem Auswärtigen Amt, gemeldet. Schlegel, der gestern von einer Dienstreise aus St. Petersburg zurückgekehrte, teilte dazu mit, er habe „in 30 Berufsjahren sehr viele Vorträge gehalten“, für einige habe er in seiner Freizeit „tagelange Vorbereitung“ in Kauf genommen und deswegen Honorar verlangt. Diese Fälle seien nach seiner Auffassung jedoch nicht genehmigungspflichtig gewesen. Der Illustrierten warf Schlegel vor, falsche Tatsachenbehauptungen in die Welt gesetzt zu haben. Dabei hat der Staatsrat auch die Rückendeckung des Wirtschaftssenators Gunnar Uldall (CDU). Dieser sagte gestern, der Stern habe „bei der Veröffentlichung offensichtlich keine Fairness walten lassen“. AHA
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