: Kerouac statt Gossip
Bereits als Kind muss sich Will Brooks einer recht eigenwilligen Sprache bedient haben. Das lässt zumindest sein damaliger Spitzname Dialect vermuten.Aber was wird aus Menschen, denen Worte wichtig sind? Prediger, sie studieren Sprachwissenschaften, schreiben Bücher. Oder machen Musik. Denn letztendlich ist Musik nichts anderes als eine in Dialekten zersplitterte Kommunikationsstruktur. Mittlerweile ist aus dem jungen Dialect also der Musiker Dälek geworden. Als farbiger US-Amerikaner liegen seine Wurzeln, wie sich vermuten lässt, im HipHop.Doch Vorsicht! Was das Trio um Dälek präsentiert, ist fern der üblichen Bronx-Boys-Klischees. Dälek ist Rock, das „ä“ in seinem Namen ein Verweis auf Motörhead. Die HipHop-Beats sind gebrochene, und Still und Oktopus, die das Trio vervollständigen, sind Produzenten – unweigerlich ein Zeichen für elektronische Musik. Dälek hat seinen eigenen Dialekt in der Musik entwickelt, der mit den Traditionen bricht, die er zuvor noch aufgriff. Afroamerikanische Einflüsse verschmelzen lärmend mit psychedelischer Elektronik zu einem surrealistischen Massiv.
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